zurück | Nepal Trekk 27.10 - 1.11.2018 |
Wandern? Nein! Trekking oder vielleicht "Trepping", Treppe auf, Treppe ab, so kann man dieses anstrengende Outdoorevent in Nepal nennen. Hier gibt es nichts Flaches, nur Berge, jede Menge Stein und gelegendlich Jeeppisten. Der "Poon (Pun) Hill" Trekk, den ich hier beschreibe, ist eine Variante, durch das Annapurnagebiet auf festgelegten Routen zu trekken. Die Namensgebung stammt von einer Aussichtsplattform bei Gouhrepani. Alle Trekkintouristen wollen dort oben in der Frühe stehen, wenn die aufgehende Sonne das Annapurnamassiv erleuchtet. Die Reise geht auf ungefähr 3000 Meter hoch, ist also für den gemeinen Deutschen Wanderer machbar. An die Höhe muss man sich gewöhnen. Wir gehen eine Strecke gegen den Uhrzeigersinn langsam bergauf. Die Orte sind angeblich im Schnitt 10 bis 15 km voneinander entfernt. Also kein Problem für uns, denken wir. Es stellt sich allerdings heraus, dass es keine nachvollziehbaren Entfernungsangaben gibt. Manche Entfernung scheint in "Luftlinie" angegeben zu sein. Durch das ständige Auf und Ab werden dann aus 10 km schon mal 15. Ich verzichte deshalb auf Entfernungs- und auch Preisangaben. Mit 15 Euro pro Tag kommt man locker auf einer solchen Tour aus. Aprops Geld, man muss genügend Nepalesische Rupien mitnehmen. Auf der Route gibt es keine Wechselstuben oder Geldautomaten. Da die Tour nicht so teuer ist, kann man gut kalkulieren. Generell ist die Geldbeschaffung in Nepal einfach. Am besten nimmt man ausreichend 50 Euro Scheine mit, die man in den Städten wechseln kann. Wechselstuben gibt es dort überall, vornehmlich in touristischen Stadtteilen. Der Kurs weicht immer etwas vom offiziellen nach unten ab. Feilschen lohnt selten. So manche Bank verspricht kostenloses Bargeldabheben mit VISA Karte im Ausland, das stimmt. Aber die Automatenbetreiber langen mit kräftigen Gebühren zu, und darauf hat die Bank keinen Einfluss. Es heißt zwar, "suchen sie sich einen gebührenfreien Automaten", aber haben Sie als Fremder Lust und Zeit, nach einem solchen die ganze Stadt abzusuchen? Die Banken gewinnen immer, der "Verlust" ist bei Wechselstuben am geringsten. An dieser Stelle noch kurze Bemerkungen zum Gepäck, dass so schmal wie möglich gehalten sein soll und etwa dem entspricht, wass ich unter "Matthiasweg" aufgeführt habe. Einen Schlafsack braucht man definitiv nicht, dass war bei der Planung meine größte Frage. Die spärlich eingerichteten Unterbringungen, "Lodges" genannt, haben genug Decken. Eine Nepalesische Decke hält sehr warm. Ein leichtes Inlett zum Kontaktschutz, auch "Jugendherbergsschlafsack" genannt, reicht. Der Regenschirm kann zu Hause bleiben. Jeden Tag gibt es blauen Himmel, also muss an Sonnenschutz gedacht werden und an eine kleine Taschenlampe. Auch Ohropax gehört mit ins Gepäck. Traditionell nehme ich immer einen Schlafanzug mit. Zusätzlich noch lange Thermounterhose, Schirt und Omas handgestrickte Wollsocken, das muss gegen die Kälte nachts reichen. Fast in jeder Lodge begegnen uns hustende und schniefende Trekker. Also lieber mehr gegen Kälte mitnehmen, als zu wenig. Ein Handtuch darf nicht vergessen werden. Warme und komfortable Duschen darf man nicht erwarten, minimales Hygieneset reicht. Ich verzichte auf meinen Rasieraparat. Ausdrücklich rate ich davon ab, sich erst in Nepal auszurüsten. Die Qualität ist schlecht, die Preise überteuert. Besser Wanderrucksack, Schuhe, Funktionsunterwäsche, Stöcke usw. mitbringen. Mein "Source" Wasserbeutel mit 3 Liter Fassungsvermögen besteht seine "Feuertaufe". Damit hilft man auch, dass Annapurnagebiet von Plastikflaschen für Touristen zu befreien. Die meisten Lodges bieten aus großen Behältern "loses" Trinkwasser an. Machen wir uns also auf den Weg mit zahlreichen Trekkingtouristen, denen von Nepalesischen Portern und Guides das Gepäck nachgetragen wird, Für uns kommt so etwas nicht in Frage. Wir tragen unser Gepäck selbst, ein hartes "Gebet". Ohne die Porter gäbe es diesen Tourismus nicht. Nur ca. 20 % sind, wie wir, "echte" Trekker, die manchmal unter ihrer Bürde schwitzen und stöhnen. Man kann so auch ein bischen von dem nachempfinden, was Nepalesen "erleiden", die tagtäglich Lebensnotwendiges hoch und runter schleppen müssen, Lebensmittel, Viehfutter oder Baumaterialien. Man möge mir meine wertende Darstellung verzeihen. |